Vier harte Rallye Tage fordern alles von Gassner jr. / Mayrhofer

Die ADAC Rallye Deutschland startete letzten Donnerstag vor dem Kölner Dom. Über 25.000 Zuschauer, sowie zahlreiche Politiker, schickten die WM-Stars und die zahlreichen deutschen Fahrer auf die 1.240km lange Rallye. Inmitten des hochkarätigen Starterfeldes befand sich auch das Duo Gassner jr. / Mayrhofer mit ihrem Mitsubishi Lancer Evo X.Direkt nach der Showeinlage folgten die ersten beiden Wertungsprüfungen, wobei die zweite davon sogar im Dunkeln gefahren wurde. Das deutsch / österreichische Team fuhr zwei klare Bestzeiten und übernachtete mit 40,6 Sekunden Vorsprung auf Platz 1 in der Klasse.

Am Freitag standen sechs der typischen Weinberg-Prüfungen auf dem Programm. Die engen Wege und die Staubschicht auf dem Asphalt verlangten den Piloten alles ab. Leider schlug bei Gassner jr. der Technik Teufel zu. Bereits auf der ersten WP fiel die Servolenkung aus und noch zwei Weitere galt es mit diesem Defekt zu absolvieren. „Unglaublich wie schwer sich das Auto durch die Kehren lenken ließ. Ich bin froh, dass ich jetzt im Service bin“, so Hermann. Die Mechaniker von Gassner-Motorsport hatten das Problem in der kurzen Servicezeit schnell ausfindig gemacht und behoben. Am Nachmittag wurden dieselben Stages noch einmal gefahren. Mit zwei weiteren Bestzeiten, sowie einem Platten auf der letzten WP endete der zweite Tag. Beifahrerin Ursula Mayrhofer: „Wir sind froh, dass der Tag vorbei ist und hoffen morgen auf mehr Glück. Die Rallye ist noch lang, da kann noch viel passieren!“

Die Österreicherin sollte Recht behalten. Die legendäre Panzerplatte auf dem Truppenübungsplatz in Baumholder wurde dem bis dahin in der Klasse Führenden Ungarn Tibor Erdi zum Verhängnis. Er schied nach heftigem Kontakt mit den sogenannten Hinkelsteinen aus. Vater Hermann Gaßner übernahm im baugleichen Auto daraufhin die Führung. Alle Klassenbestzeiten am Samstag gingen jedoch an Gassner jr. Das Highlight war dann eine 12. Gesamtzeit, die er bei schwierigen regnerischen Bedingungen markieren konnte. „Nach gestern ein sehr versöhnlicher Tag. Ich bin meinen Speed gegangen und konnte am Nachmittag im Regen noch etwas zulegen. Jetzt liegen wir noch knapp eine Minute hinter meinen Vater. Vielleicht geht da morgen noch was!“, gibt sich Hermann kampflustig.

Die Special Stage Drohntal wurde am letzten Tag der Rallye zweimal – ohne Zwischenservice – absolviert. Das Wetter war unberechenbar und es bestand eine große Wahrscheinlichkeit für Regen. So entschied sich das führende Duo Gaßner / Thannhäuser für Regenreifen. Um die letzte Chance auf den Klassensieg zu wahren, wählten Gassner jr. / Mayrhofer harte Slicks: „Wenn es trocken bleibt haben wir noch eine Chance!“ Die Wertungsprüfungen wurde ohne Regen absolviert und zusätzlich haderten Gaßner  / Thannhäuser mit einem Reifenschaden. Damit gewann Gassner jr. vor seinem Vater die Klasse.

Auf der Zielrampe vor der Porta Nigra in Trier bilanziert Gassner jr: „Natürlich ist es schade, dass mein Vater noch ein Problem hatte. Aber ich habe bis zum Schluss gekämpft, alle Prüfungen gewonnen, die ich ohne Probleme fahren konnte und freue mich riesig über den Klassensieg. Es hat sehr viel Spaß gemacht vor den 250.000 Zuschauern zu fahren! Ich möchte mich bei meinen Mechanikern, dem Team, bei Ursula und meinen Sponsoren bedanken. Es war eine harte Rallye mit versöhnlichem Ausgang!“

In zwei Wochen startet das Team bei der Ostsee Rallye in Grömitz, als Vorbereitung für den Europameisterschaftslauf in Kroatien.