Dramatik pur beim vorletzten Saisonlauf des ADAC GT Masters in Hockenheim. Nach einem schwierigen Rennen auf einem Kurs, der dem Audi R8 LMS ultra wegen seines Nachteils in der Höchstgeschwindigkeit nicht besonders gut liegt, holten Rene Rast und Kelvin van der Linde im ersten Rennen des Wochenendes mit einem zehnten Platz einen Zähler. Vor dem abschließenden Saisonlauf am Sonntag (Start 12.00 Uhr) hat das deutsch/südafrikanische Duo damit 36 Punkte Vorsprung auf den ersten Verfolger und ist damit nicht mehr von Platz eins der Tabelle zu verdrängen. „Wir wussten, dass es für uns in Hockenheim nicht einfach werden würde. Dass es sogar schon am Samstag zum Titelgewinn reichen würde, damit hätte ich niemals gerechnet. Ich weiß gar nicht, was ich jetzt sagen soll, ich bin einfach nur überglücklich“, fehlten Teamchef und Miteigner Christian Abt unmittelbar nach dem Triumph die Worte.

Dabei sah es für den Audi mit der Startnummer zehn lange Zeit gar nicht gut aus. Kelvin van der Linde, von Platz acht gestartet, fiel im Verlauf seines Stints auf Rang zwölf zurück. „Wir haben auf der langen Parabolika einen Topspeed-Nachteil von rund 15 Stundenkilometern. Kelvin hat gar keine Chance, seine Position zu verteidigen, wir sind da einfach nur Kanonenfutter“, erklärte René Rast während des Rennens. Nach einem perfekten Pflichtboxenstopp übernahm Rast den Audi auf Position zwölf. Einen Platz machte er auf der Strecke gut, einen weiteren bekam der 27-Jährige geschenkt, weil die unmittelbaren Verfolger in der Meisterschaft wegen eines Fehler bei ihrem Stopp eine Durchfahrtsstrafe kassierten und hinter den Prosperia-Audi zurückfielen.

Entsprechend glücklich war der Niedersachse nach der Zieldurchfahrt. „Das Team hat die ganze Saison über perfekte Arbeit geleistet. Sicher hatten wir heute etwas Glück, aber ich denke, wir haben völlig verdient das geerntet, was wir uns das ganze Jahr über erarbeitet haben.“ Noch kürzer viel der Kommentar seines Teamkollegen Kelvin van der Linde aus: „Das ist einfach nur geil“ jubelte der Youngster in perfektem Deutsch nach der Zieldurchfahrt seines Teamkollegen. Der 18-jährige Südafrikaner, als Rookie in die Saison gestartet, geht nun als bisher jüngster Champion der Serie in die Geschichte des ADAC GT Masters sein.