Das „24 Heures du Mans“ wird vom Automobile Club de l’Ouest (ACO) seit 1923 veranstaltet. Die 86. Auflage findet vom 16. bis 17. Juni 2018 statt.
Auch für RAVENOLs Partnerteam ByKOLLES Racing heißt es den Fokus auf das Saison-Highlight zu lenken. Nach dem Testtag vor zehn Tagen war es für die Piloten Rene Binder (Österreich), Tom Dillmann (France), Dominik Kraihamer (Österreich) und Oliver Webb (Großbritannien) die nächste Gelegenheit sich mit den Neuerungen der Strecke vertraut zu machen. Markanteste Punkt der Verbesserungen sind die bekannten schnellen Porsche Kurven – der veranstaltende ACO hat ihnen mehr Raum gegeben, sie dadurch sicherer gemacht. Außerdem konnten alle Piloten nach den großen Regenfällen der letzten Tage erstmals das Gripp-Niveau der unterschiedlichen Streckenabschnitte „unter die Räder nehmen“.
Deutlich wurde dabei, dass man sich vor den beiden anstehenden Qualifyings – bis zum Donnerstagabend, noch nicht „in die Karten“ schauen lassen wollte. Erfahrungsgemäß wird erst in den späteren Abendstunden, unter anderem aufgrund des dann höheren Sauerstoffgehalts der Luft, die besten Rundenzeiten gefahren.
Dementsprechend gingen die Piloten aller Teams nicht komplett „ans Limit“. Vielmehr werden – je nachdem welche Strategie die Crews verfolgen – eher Sicherheitsrunden gefahren, um sich möglichst effektiv auf die aktuellen Herausforderungen der Strecke einzustellen, aber auch um ein Gefühl für das Auto zu bekommen, bevor es gilt, die schnellst mögliche eigene Zeit quasi „in den französischen Asphalt“ zu brennen. Da dies aber alle Teilnehmer vorhaben, werden zuvor Strategien entwickelt, wann und wer auf die Strecke gehen soll.
Dafür sind unzählige Parameter zu beachten. Allen voran die Wetterlage. Und die Vorhersage für die nächsten Tage ist für den Westen Frankreichs ausgesprochen durchwachsen. Oder anders ausgedrückt:
Das Team, das auch das Glück des Tüchtigen auf seiner Seite hat, kann ganz nach vorn kommen. Zur richtigen Zeit die richtigen Reifen nicht nur parat zu haben, sondern auch zum besten Zeitpunkt aufzuziehen, ist häufig ein Lotteriespiel. Meist sind nur einige Teile der Strecke von einem Regenschauer betroffen, während andere Teile noch völlig trocken sind. Die Wahl der richtigen Pneus ist dann die vielzitierte „Erfahrungssache“, ob man auf den profillosen Rennslicks bleibt oder doch auf die „geschnittenen“ Versionen, sogenannte Intermediates, setzt. Die „Heavy Wets“, die weicheren „richtigen“ Regenreifen, werden nur dann aufgezogen, wenn große Teile der Strecke richtig nass sind, also ordentlich Wasser den Kurs rutschig macht. Ergo jede Menge zusätzliche Faktoren, die die jeweilige individuelle Einstellung, das sogenannte Set-Up, der Boliden – auf die zusätzlichen Wünsche der Piloten – noch diffiziler macht als sowieso schon.
Das erste Qualifying verlief so wie es die Experten vermutet hatten. In der Gesamtwertung und der LMP1-Klasse waren die beiden Toyota deutlich vorn. Bei den LMP 2 hatten die Oreca-Gibson von Idec und TDS die Nase vorn.
Bei den Sportwagen der LMGTE Pro Klasse waren die beiden Werks-Porsche am ersten Abend die Schnellsten. Ford und Ferrari folgten. Auch bei den Amateuren waren die Porsche 911 RSR die Schnellsten, Ferrari und Aston Martin belegten die weiteren Plätze.
Die gute Nachricht für alle Daheimgebliebenen: 2018 lassen sich die 24 Stunden von Le Mans lückenlos, live und im Free-TV auf Eurosport verfolgen.