Heute können Sie ein spannendes Projekt kennenlernen: Es geht um eine Expedition durch die Arktis mit einem Amphibienfahrzeug (http://autoarctic.ru/en), eine Reise an den Nordpol, die acht russische Draufgänger mit dem selbstgebauten Geländefahrzeug «Burlak» unternehmen werden.

Das Ziel der Teilnehmer ist es, den von der Fahrzeug-Eismeerexpedition 2009 aufgestellten Weltrekord einzustellen. Die neue Expedition plant den Nordpol autonom, d. h. ohne die Versorgung mit Treibstoff und Lebensmitteln aus der Luft, zu erreichen und aus eigener Kraft aufs Festland zurückzukommen.

Etwas über die Eismeerexpedition

Zum ersten Mal erreichten die Mitglieder der Fahrzeug-Eismeerexpedition unter der Leitung von Wassili Jelagin den Nordpol. Die Reisenden brachen mit zwei Amphibienfahrzeugen des Typs «Emelja» vom äußersten Punkt der Inselgruppe Nowaja Semlja auf und bewältigten innerhalb von 38 Tagen 2033 km. Am 26. April 2009 erreichten sie die heiß ersehnten Koordinaten: 90°00′00″ nördliche Breite. Am selben Tag wurden die Reisenden auf ihrer letzten Strecke mit Hubschraubern aufs Festland geflogen. Die Fahrzeuge wurden für immer am Pol gelassen. Ihr weiteres Schicksal ist nicht bekannt.

Wer sind diese Draufgänger?

Der Plan für die «Expedition durch die Arktis mit dem Auto» war die Idee des Maschinenbauers und Abenteurers Alexej Makarow. Er entwarf 2009 das Geländefahrzeug «Makar», mit dem er zusammen mit einem Team durch den gesamten nördlichen Ural fuhr und den nördlichsten Punkt Eurasiens, Kap Tscheljuskin, erreichte. Inspiriert durch den Rekord von Wassili Jelagin, beschloss Alexej die Arktis zu erobern. Auf Grundlage seiner eigenen Ausarbeitungen und der Erfahrung der Auto-Eismeerexpedition entwarf er 2014 ein besseres Fahrzeug, welches in der Lage ist, in der verschneiten Tundra zu fahren und sich auf Eis oder Wasser zu bewegen. Im Jahr 2015 wurden der Bau eines neuen Geländefahrzeugtyps für die Arktis und der Traum, den Weltrekord einzustellen, Wirklichkeit. Ein Team von Gleichgesinnten wurde zusammengestellt und es begann die Vorbereitung auf die Expedition.

Was genau ist das Geländefahrzeug?

«Бурлак» (zu deutsch: Burlak)- ist ein sechsrädriges Amphibienfahrzeug. Der Zugang zu allen Bereichen und Apparaturen erfolgt über die Kabine, so dass die schwierigen polaren Bedingungen eine Reparatur des Geländefahrzeugs nicht verhindern. Die hermetische Bauweise der Karosserie und das Vorhandensein einer Schiffsschraube ermöglichen dem Fahrzeug sich auf dem Wasser zu halten und im aufgebrochenen Eis zu manövrieren. Die Steuerung des Geländefahrzeugs ist nicht schwerer als die eines einfachen PKWs. Der «Burlak» unterscheidet sich von anderen Geländefahrzeugen: beim Entwurf wurde die Betriebserfahrung der Vorgänger berücksichtigt und es wurde ein im Prinzip neues Fahrzeug entwickelt. Dadurch wird sichergestellt, dass die Reise zum Nordpol schneller und sicherer wird.

Der «Burlak» wurde komplett in der Werkstatt von Alexej Makarow in Jekaterinburg gebaut. Ende Oktober 2015 wurde die Karosserie fertiggestellt und im November begann die komplette Montage und Ausstattung des Fahrzeugs. In allen Bereichen und Apparaturen wurden Schmiermittel von RAVENOL, dem technischen Partner der Expedition, eingesetzt.

Fahrt an die Karasee

Ende Februar 2016 wurde eine Testfahrt unternommen und bereits im März erfolgte ein vollumfassender Test im subpolaren Ural und in der Karasee. Für die gesamte Strecke benötigten die Tester 16 Tage, obwohl sie dafür 3 Wochen eingeplant hatten. Auf 2800 Kilometern gab es nicht einen ernsthaften Schaden. Die Leistungsmerkmale des Geländefahrzeugs haben auf jeder Etappe die Erwartungen erfüllt!

Burlak - 2 und Pläne für die Zukunft

Nach dem Test begann der Bau eines neuen Fahrzeugs. Der wesentliche Konstruktionsunterschied zum Prototyp ist die Frontmotoranordnung. Das neue Design lässt eine stärkere Belastung der Vorderräder zu. Dadurch werden die Haftung der Reifen auf der Oberfläche und die Kontrolle des Fahrzeugs, dem ein mit Treibstoff und Lebensmitteln gefüllter Anhänger anhängt, verbessert. Eine Reihe weiterer Verbesserungen im Design reduziert das Fahrzeuggewicht um etwas eine Tonne, wodurch Treibstoff gespart und die Bewegung durch lockeres gesalzenes Eis erleichtert wird.

Technische Parameter des Geländefahrzeugs

Turbo-Dieselmotor Toyota 1KD-FTV, Leistung 170 PS mit Drehmoment 360/1800 U/Min. Antrieb vorn. Das Anlassen bei Frost wird durch den Anlassvorwärmer des Motors «Binar» gewährleistet.

Automatikgetriebe.

2 Übertragungsarten: erhöht 1/1, reduziert 1/2,55.

Bremsscheiben auf den hinteren und mittleren Achsen.

Lenksystem aufgrund der Hydraulikzylinder ohne direkte Verbindung.

Radaufhängung des Fahrzeugs - Doppelquerlenker, gefedert. Der Lauf der Radaufhängung von 200 mm gewährleistet eine Bodenfreiheit von 720 bis 750 mm je nach Beladung des Fahrzeugs.

Doppellagige Reifen mit Niedrigdruck: Außendurchmesser - 1700 mm, Breite - 720 mm, Innendurchmesser - 32 Zoll.

Wasserverdrängung für jedes Rad - 1200 kg, zusammen - 7200 kg.

Reisegeschwindigkeit auf festem Boden - 60 km/h bei 2650 U/Min. Höchstgeschwindigkeit - 88 km/h. Im Wasser - bis zu 6 km/h.

Fassungsvermögen des Tanks — max. 360 l. Kraftstoffverbrauch im Eco-Modus auf hartem Boden - ca. 30 l auf 100 km, off-road - 4 - 6 l/h.

Länge des Geländefahrzeugs - 6,6 m, Breite - 2,9 m, Höhe - 3,2 m. Der Bewehrungskorb besteht aus einem Vierkantrohrrahmen, der den aus Winkeln No. 50 gefertigten Rahmen trägt.

Trockengewicht des Fahrzeugs — 3,7 Tonnen, Gesamtgewicht — 7 Tonnen.

Die Karosserie ist mit 1 bis 2 mm dickem Aluminium verkleidet. Die Wärmedämmung erfolgt mit Hilfe von Isolon (30 mm dick) und synthetischem Filz (Fussbodenbelag).

Die Kabine ist für 10 Personen und 8 Schlafplätze konzipiert. Zur Ausstattung gehören eine Küche mit Gasbrenner für die Zubereitung von Mahlzeiten, Waschbecken und Dusche. Eine Vorrichtung zum Schmelzen von Schnee mit Hilfe des Kühlsystems des Motors ermöglicht die Gewinnung von bis zu 30 Litern Wasser, welches zum Trinken geeignet ist.

In der Kabine gibt es 2 Öfen und zwei autonome Heizaggregate «Planar» mit einer Leistung von bis zu 2 KWh.

Nutzlast ohne Verlust des Auftriebs: bis zu 2 t.

Eingesetzte RAVENOL-Produkte:

Motoröl RAVENOL VST SAE 5W-40, Getriebeöl RAVENOL ATF Dexron II E, Schmiermittel RAVENOL Arctic Green Grease AGG 2, Schmiermittel RAVENOL Arctic Tripoid Grease ATG2 mit MoS2, Frostschutzmittel RAVENOL LTC COLD CLIMATE -60°C.

Wie verliefen die vergleichbaren Tests des «Burlak-2» in der Karasee in 2017?

Sie können sich mit eigenen Augen überzeugen: Link zum Film

Nach dem Bau und wiederholten Tests werden im Frühjahr 2018 zwei «Burlak» an die Startlinie gefahren - eine Polarstation auf der Inselgruppe Nowaja Semlja. Die Besatzung wird daraufhin nach Hause zurückkehren. Und für 2019 ist der Versuch, den Nordpol zu erreichen, geplant! Es ist vorgesehen, den Hin- und Rückweg innerhalb von 1,5 - 2 Monaten zu bewältigen, wobei ca. 100 km pro Tag zurückgelegt werden.

Website: Transartic Automobile Expedition